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JAZZ & VOICE Nr. XXVIII
Susu Peter
Auch das dritte Jazz Happening im Sommer 2015 fand dank der Güte vom
Petrus im
Garten
statt. Somit wurde der bejubelte Garten-Rekord vom
letzten Mal nochmals übertroffen. Das umstrittene US-Massnahmenpaket
vom Barack Obama gegen die globale Erwärmung wurde erst kürzlich
vorgestellt. Die Schweiz steht im internationalen Vergleich in diesem
Bereich an der Spitze. Es könnte aber sein, dass das Mikroklima in
Höngg durch die heissen Rhythmen des Jazz Circles beeinflusst wird.
Schon ab 16 Uhr wurde in der Hitze generalprobe-mässig am
Abendprogramm
gefeilt. Dann um 20 Uhr fing der Abend wie gewohnt mit den
traditionellen Jazztiteln an. Nach dem Warmspielen, um die nötige
Sicherheit zu erlangen, wurde der erwartete Star angekündigt. Ein
Musical ist schon etwas anderes als die gewohnte Old Time Jazz Musik.
Die Melodien sind bekannt, doch die Dramaturgie, sprich der Ablauf des
Lieds, ist dem Text entsprechend dynamisch und tempomässig
differenziert. Dies verlangt von den Musikern eine totale Konzentration
und Fixierung auf die Hauptdarstellerin.
Susu Peter
erklärte jeweils, um
was es in den angekündigten Titeln ging, erinnerte an die Umstände, als
diese komponiert wurden, wann sie diese Titel zum ersten Mal sang, wo
war es, usw. Sie sang die Titel dann überzeugend und dirigierte dabei
die Musiker, bewegte sich souverän, kommentierte und wechselte Teile
ihres Outfits.
Beim ersten Lied "Oh mein
Papa" verteilte sie rote
Nasen, wodurch die Musiker zu ihren sechs Clowns wurden. Beim "Hello
Dolly" zauberte sie eine Maske hervor und plötzlich
spielte ein
"echter" Louis Armstrong (siehe das Bild) die Trompete und verteilte
Küsschen an die anwesenden Damen. Die Maske war Louis, die Küsschen
erinnerten stark an Ivan.
Für Ivan Kubias
kam in den folgenden Songs
die heikle Aufgabe, in unüblichen Tonlagen auch die bis vor kurzem
unbekannten Melodien sauber zu spielen und die Schlüsse deutlich
einzuleiten. Das gelang ihm dank seiner Routine natürlich jedes Mal.
Eine unterstützende Rolle übernahm Miro
Steiner mit seiner Posaune,
wild gestikulierend und klatschend, um die ritardandi und accelerandi
mit den Kollegen zu koordinieren. Die größte Arbeit leistete bereits im
Vorfeld der Pianist Alan Rogers,
der die leadsheets
vorbereitete. Er
absolvierte mehrere Proben mit Susu, allein, mit einzelnen Kollegen
sowie mit der ganzen Band zusammen. Jörg
Bohny hat mit seinem
Tenorsaxophon den Gesamtsound voller erklingen lassen. Seine Soli
wurden von den Fans jeweils mit Anerkennung applaudiert. Jirka Hoppe am
Bass konnte seine Fähigkeit, die Begleitung ab Blatt zu spielen, zur
Geltung bringen. Auch Ivan Hrdina
als Schlagzeuger hätte gerne Noten
gehabt. Die Problematik der Schlagzeugnotation konnte zwar am Tisch
besprochen sein, jedoch nicht gelöst werden.
Susu hat weitere rassige
oder liebliche Lieder gesungen, "I
am what I am", "New
York",
"Cabaret", "Wunderponny" u.a., mit dem
Orchester, oder als Karaoke mit
dem CD-Player und dabei ihre ganze schauspielerischen Fähigkeiten zur
Schau gestellt. Sie und ihre Mitmusiker haben viel Herzblut und
Einfühlungsvermögen bewiesen und den Abend zum großen Erfolg gebracht.
An der abschließenden Jam Session hat Erich Eggimann, der die
Technik
und Beleuchtung betreut hat, mit Altosaxophon und Mario Tiziani am
Schlagzeug mitgespielt, gesungen hat
Milada Stöcklin aus Olten. Und
nach der letzten Zugabe war es nur unmerklich kühler als am Nachmittag.
Dazu siehe Text weiter oben und die stimmungsvolle Fotos vom René
Marin, bitte hier anklicken.