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JAZZ & VOICE Nr. XXVIII
Susu Peter

Donnerstag, 6. August 2014 von 20 bis 23 Uhr
in der Gartenschüür, Restaurant Grünwald Regensdorferstrasse 237, 8049 Zürich, Höngg

Auch das dritte Jazz Happening im Sommer 2015 fand dank der Güte vom Petrus im Garten statt. Somit wurde der bejubelte Garten-Rekord vom letzten Mal nochmals übertroffen. Das umstrittene US-Massnahmenpaket vom Barack Obama gegen die globale Erwärmung wurde erst kürzlich vorgestellt. Die Schweiz steht im internationalen Vergleich in diesem Bereich an der Spitze. Es könnte aber sein, dass das Mikroklima in Höngg durch die heissen Rhythmen des Jazz Circles beeinflusst wird.

Schon ab 16 Uhr wurde in der Hitze generalprobe-mässig am Abendprogramm gefeilt. Dann um 20 Uhr fing der Abend wie gewohnt mit den traditionellen Jazztiteln an. Nach dem Warmspielen, um die nötige Sicherheit zu erlangen, wurde der erwartete Star angekündigt. Ein Musical ist schon etwas anderes als die gewohnte Old Time Jazz Musik. Die Melodien sind bekannt, doch die Dramaturgie, sprich der Ablauf des Lieds, ist dem Text entsprechend dynamisch und tempomässig differenziert. Dies verlangt von den Musikern eine totale Konzentration und Fixierung auf die Hauptdarstellerin.

Susu Peter erklärte jeweils, um was es in den angekündigten Titeln ging, erinnerte an die Umstände, als diese komponiert wurden, wann sie diese Titel zum ersten Mal sang, wo war es, usw. Sie sang die Titel dann überzeugend und dirigierte dabei die Musiker, bewegte sich souverän, kommentierte und wechselte Teile ihres Outfits.

Beim ersten Lied "Oh mein Papa" verteilte sie rote Nasen, wodurch die Musiker zu ihren sechs Clowns wurden. Beim "Hello Dolly" zauberte sie eine Maske hervor und plötzlich spielte ein "echter" Louis Armstrong (siehe das Bild) die Trompete und verteilte Küsschen an die anwesenden Damen. Die Maske war Louis, die Küsschen erinnerten stark an Ivan.

Für Ivan Kubias kam in den folgenden Songs die heikle Aufgabe, in unüblichen Tonlagen auch die bis vor kurzem unbekannten Melodien sauber zu spielen und die Schlüsse deutlich einzuleiten. Das gelang ihm dank seiner Routine natürlich jedes Mal. Eine unterstützende Rolle übernahm Miro Steiner mit seiner Posaune, wild gestikulierend und klatschend, um die ritardandi und accelerandi mit den Kollegen zu koordinieren. Die größte Arbeit leistete bereits im Vorfeld der Pianist Alan Rogers, der die leadsheets vorbereitete. Er absolvierte mehrere Proben mit Susu, allein, mit einzelnen Kollegen sowie mit der ganzen Band zusammen. Jörg Bohny hat mit seinem Tenorsaxophon den Gesamtsound voller erklingen lassen. Seine Soli wurden von den Fans jeweils mit Anerkennung applaudiert. Jirka Hoppe am Bass konnte seine Fähigkeit, die Begleitung ab Blatt zu spielen, zur Geltung bringen. Auch Ivan Hrdina als Schlagzeuger hätte gerne Noten gehabt. Die Problematik der Schlagzeugnotation konnte zwar am Tisch besprochen sein, jedoch nicht gelöst werden.

Susu hat weitere rassige oder liebliche Lieder gesungen, "I am what I am", "New York", "Cabaret", "Wunderponny" u.a., mit dem Orchester, oder als Karaoke mit dem CD-Player und dabei ihre ganze schauspielerischen Fähigkeiten zur Schau gestellt. Sie und ihre Mitmusiker haben viel Herzblut und Einfühlungsvermögen bewiesen und den Abend zum großen Erfolg gebracht.

An der abschließenden Jam Session hat Erich Eggimann, der die Technik und Beleuchtung betreut hat, mit Altosaxophon und Mario Tiziani am Schlagzeug mitgespielt, gesungen hat Milada Stöcklin aus Olten. Und nach der letzten Zugabe war es nur unmerklich kühler als am Nachmittag. Dazu siehe Text weiter oben und die stimmungsvolle Fotos vom René Marin, bitte hier anklicken.

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