Jazz Happening
Vorweihnachtsstimmung
Die besinnliche Weihnachtszeit hat auch den Jazz Circle Höngg erreicht.
Das Happening vom 3. Dezember war festlich gestimmt. Die Luft war voll von
Tannenbäumen, von
Oh Du fröhlichen, von
stillen Nächten, etwas durchgemischt durch
Merry Christmas
und diversen Formen von
Santa Claus.
Die Stadt Hinwil hat der Menschheit nicht nur einen
Bundesrat geschenkt, sondern auch einen ausgezeichneten Trompeter und Entertainer
Sid Kučera.
Es ist uns nicht bekannt, ob der Verteidigungsminister Trompete spielt, wir sind jedoch sicher, dass Sid Kučera ein schlechter Verteidigungsminister wäre.
Was jedoch Sid sehr gut kann, ist eine Bombenstimmung
im Saal zu zünden (eben ein Verteidigungsminister).
So entdecke man sofort im Publikum viele begnadete Sänger/innen, die wacker Sid
mit vielen Tannenbäumen oder stillen Nächten musikalisch begleiteten.
Die Zuhörer haben sich sehr gewundert und gefragt, “ist das wirklich
Sid, der spielt, singt und sieht aus wie das letzte Mal, als ich ihn vor 20 Jahren gesehen habe”.
Die vorgegebenen Weihnachtstitel sowie weitere passende Songs hat er mit viel Herz und Invention vorgetragen.
Der Klang der Trompete erinnerte stark an seinen Vorbild, Louis Armstrong, wogegen seine Stimme den Sex eines Elvis Prestley in sich hatte.
Sid wurde von mehreren Schmutzlis begleitet, die sich bei einer genaueren Betrachtung als Mitglieder des Jazz Circle Höngg entpuppten.
So sah man den Schmutzli Miro mit Posaune, den Schmutzli
Jörg mit Tenorsaxofon, den Schmutzli
Jan am Klavier, den Schmutzli
Jirka mit dem Kontrabass, den Schmutzli
Ondy an der Tuba,
und den Schmutzli Mario mit dem Schlagzeug.
Aus entfernten Ländern kam auch der Schmutzli Ricki-Ticki alias
Richi Tichy mit der Gitarre, ein Musikpedagoge und Gitarrenvirtuose, der aber bereits vorher in Höngg gesichtet war.
Die künstlerischen Darbietungen wurden jedoch jäh durch eine würdenvolle Person in einem roten Mantel und mit einem wallenden Bart unterbrochen - der
Samichlaus persönlich.
Er hat allen Musikern für alle falsch gespielten Töne Leviten gelesen.
Für jeden falschen Ton verlangte er ein Versli.
Da jedoch sämtliche Musiker kläglich versagten, blieb dem Samichlaus nichts anderes übrig, als
seinem
grossen Sack mit Nüssen und Mandarinli vor der Bühne zu leeren – und schon hat
er mit den Musikern selber auf einem Sopranino-Saxauf der Bühne gejammt.
Musiker der Back-Line monierten später, dass wenn der Samichlaus für jeden falschen selber gespielten Ton ein Versli rezitieren müsste, wäre er erst am
Neujahr fertig.
Natürlich kamen zum Jazz auch einige Weihnachtslieder dazu. Bei dem böhmischen "Nesem Vam Noviny" sang das Publikum auf Tschechisch und auch gleichzeitig auf Deutsch "Kommet Ihr Hirten" aus vollen Kehlen mit.
In der anschliessenden Jam Session kamen noch die singende Schmutzlin
Milada, der Vertreter von englischen Schmutzlis - John , sowie ein akustisch und elektrisch verkabelter Schmutzli
Erich.
Was soll noch erwähnt werden? Der Abend in der Lila Villa war berauschend, der Raum gefüllt nicht nur mit vielen Gästen,
sondern mit einer besonderen Stimmung, wie sie nur an einem solchen Tag, in einem solchen Raum aufkommen kann.
Marie und Monika bereiteten die Nüssli und Sandwiches vor,
Miro und Erich die Stühle, die Getränke und die Anlage.
Ida stellte sich hinter die Theke und die ersten Gäste konnten Bestellungen anmelden und ihre Plätze einnehmen.
Erst nach dem Schluss sah man die ganze Bescherung: begeisterte Besucher zertrampelten sämtliche Erdnüsse, so dass die Putzequipe beim Aufräumen recht unchristlich schimpfte. Die Stühle mussten gestapelt werden, wobei bei gelegentlichem Stürzen ein höllischer Lärm entstand, wodurch auch die Unentwegten vertrieben wurden (danke Miro)
Der ausserordentlich motivierte René Marin hat die vorweihnachtliche Stimmung hier festgehalten.