Jazz Happening
Tribute to Johnny Dodds
Johnny Dodds (* 12. April 1892 in Waveland, Mississippi; † 8. August 1940 in Chicago, Illinois) war einer der Pioniere des Jazz anfangs letzten Jahrhunderts, Klarinettist und Bandleader. Er zog noch als Kind nach New Orleans, wo er 1912 bis 1919 in
Kid Orys
Band spielte, danach auf seinem Schaufelraddampfer und 1920 bei
King Oliver, mit dem er 1921 in Kalifornien war und 1923 nach Chicago ging. Zwischen 1925 und 1927 gehörte er zum Studioorchester
Louis Armstrong and His Hot Five bzw. Hot Seven. Mit seinen
Black Bottom Stompers, zu denen Armstrong, Roy Palmer, Barney Bigard, Earl Hines, Bud Scott und sein Bruder Baby Dodds gehörten, gelang ihm sein einziger Chart-Erfolg mit dem „Wild Man Blues“, der im Oktober 1927 die Top 30 erreichte. Er hatte einen emotionalen, blues-geladenen Stil, der gut in der Zusammenarbeit mit Armstrong zur Geltung kam. Er spielte wie viele der frühen Jazzklarinettisten eine Klarinette mit deutschem Griffsystem.
Dieses Mal in der Gartenschüür, verlief der Abend wie üblich, gestaltet von Musikern für Zuhörer, die alle diese Art vom Jazz bevorzugen und lieben.
Bruce Roberts spielte die Klarinette echt authentisch und die begleitenden Musiker hielten sich munter an die stilgebenden Vorbilder. Die Trompete spielte
Ivan Kubias, der Einfluss von Louis Armstrong war unüberhörbar.
Miro Steiner spielte auf der Posaune stilistisch betont à la Kid Ory. Am Piano war
Marcello Bona, vorgestellt als Lil Hardin, die Frau von Louis Armstrong. Auch bei der Vorstellung von
Heinz Glauser wurde der damalige Banjo/Gitarrenspieler, Johnny St. Cyr, erwähnt. Der Schlagzeug-spielende
Ivan Hrdina nahm bei einzelnen Stücken
washboard, eine alte Walche aus Prag, hervor. Am Bass war
Jirka Hoppe, der auch solistisch überzeugte und wechselte sich mit
Andreas Ondy Locher ab, der Sousaphon spielte. Zu diesem Instrument kam dann eine besondere Erklärung dazu. Das Instrument sei vom Herrn Sousa entwickelt, daher der Name, ähnlich wie der Saxophon, der vom Herrn Sax (beides belegt) und die Trumpete vom Herrn Trump (nicht belegt 😂) stamme.
Die Musik klang echt traditionell, klassisch jazzig, die Musiker konnten ihre Liebe zu dieser Art Jazz demonstrieren und steigerten sich immer wieder in unerwartete Höhen. Sowohl als Solisten wie in gemeinsamen Kollektiv-Chorussen. Bruce sang
Lonsome Blues in der Art von Dodds, Ivan sang
The Last Time und Miro für einmal
Blueberry Hill. Der absolute Höhepunkt kam am Schluss bei
Royal Garden Blues mit mehreren Soli und einem mitreissenden Abschluss.
Wie üblich waren gegen Ende des Abends die anwesenden Musiker mit Instrumenten dabei, die Höngger
Erich Eggimann und Thomas Strickler, beide mit Altsaxophonen. Ohne Instrumente waren
Jarda Havlin und Pepe Pelc gesichtet.
Fotos von diesem Abend hat René Marin geschossen (hier anklicken), die Audios hat Ondi Locher aufgenommen.