Simon Holliday wurde 1964 in England geboren. Nach klassischer Ausbildung ist er mit vielen großen Stars der Jazz-, Pop- und Blues-Szene ist er in vielen Stilrichtungen zu Hause. Der aus Wales stammende
Simon Palser wurde 1962 geboren. Er spielte in seiner Heimat in Clubs und Pubs mit Bands aller Art, bis er den Sprung ins internationale Geschäft machte. Ihr grosses Repertoire umfasst Rock'n'Roll, Jazz, Blues, Boogie, Soul, Pop, Country, sowie den Sound von New Orleans - gestern und heute. Hier wird für jeden etwas geboten und durch eine schnell aufgebaute Beziehung zum Publikum ist gute Laune von Anfang an garantiert. Man könnte es versuchen - aber ruhig auf dem Platz sitzenbleiben kommt nicht in Frage!
Der Abend hielt, was die Ankündigung versprach. Aber darüber später.
Die beidern Künstler, Simon Holliday und Simon Palser, sollten eigentlich schon in März ihren Auftritt beim Jazz Circle haben. Aus den bekannten Gründen wurde er aber abgesagt, doch dank dem Wirt
Nicolas Blangey wurden neue Termine gefunden.
Wie schon vor zwei Wochen, wurden im Waldkiosk die nötigen Maßnahmen ergriffen; die Abstände wurden eingehalten, sowohl im Publikum wie auch unter den Musikern, die Liste der Anwesenden wurde anhand der eingetroffenen Anmeldungen erstellt, vor dem Konzert überprüft und aktualisiert.
Eine Neuigkeit fand gerade am Anfang des Konzerts statt: anstelle des jahrzehtelang gespielten Startsongs „When My Dremboat Comes Home“, wurde ein neues angespielt. Ivan Kubias Trompete und Miro Steiner spielten zusammen mit den Vorerwähnten zuerst das Thema, dann sangen sie beide: „We‘ll Meet Again, don‘t know where, don‘t know when“... Dies drückte die ganze Unsicherheit der letzten Monate und eigentlich auch die in der Zukunft aus.
Dann griff der eine Simon in die Tasten und der andere Simon ergriff die Schlägel oder Besen. Zusammen unterhielten sie eine gute Stunde lang die Zuhörer mit Songs in verschiedenen Stilen, von rockigen, von
Jerry Lee Lewis, oder Fats Domino, über
bluesige und Country Songs, bis
Old Time Jazz Komposition von Fats Waller, „My very good friend the milkman“. Die meisten wurden von Simon gesungen und am e-Piano bravurös begleitet, Simon am Schlagzeug hielt das Tempo und den Rhythmus hoch und legte gekonnte Soli ein.
Der Applaus war ihnen sicher, wobei schon während den Songs im Rhythmus geklatscht wurde. Interessant und amüsant waren die Kommentare des Ersteren, seine Erklärungen zu ihnen beiden, sowie den gespielten Titeln.
Nach der Pause war dann der Teufel los. Erst spielten wieder
Ivan und Miro und jetzt auch
Tomi Strickler, Altsaxophon, einige Jazzstücke. Und dann... „Mad Bob“ Kouba sollte im Februar ein Konzert spielen. Jetzt konnte er endlich zusammen mit den erwähnten Kollegen seine Gitarre ertönen lassen und singen, worauf sofort die anwesenden
Láďa Pochman und Lída Čelakovský aufstanden und ein rock n´roll auf das „Parkett“ setzten. Bei den nächsten Songs von Bob konnten weitere Tänzerinnen und Tänzer nicht mehr widerstehen und schlossen sich an. Gut, dass die Tische den erwähnten grossen Abstand hatten und dazwischen genügend Platz zum tanzen da war. Zu einer zwischenzeitlichen Abkühlung wurde Jill Benz eingeladen, einige Songs zu singen. Ihre Stimme und die Art des Gesangs erinnerte an die grossen Jazz-Sängerinnen des letzten Jahrhunderts. Sie war schon 2014 bei uns aufgetreten, siehe Archiv auf der Webseite. Die Anerkennung aus dem Publikum kam in der Form eines langen Applaus.
Leider kamen die anderen anwesenden Kollegen nicht zum Zug.
Mario Tiziani, Schlagzeug, war da,
Werner Füllemann, Trompete und
Walter Vonäsch, Klarinette, hatten ihre Instrumente dabei, aber zögerten,
John Service hörte lieber zu und liess seine Posaune im Auto,
Albert Gabriel, Sousaphon, flüchtete sehr bald von der Wespenplage, in Angst von einer allergischen Reaktion auf einen Stich.
Der grosse Erfolg des Abends zeigte sich in der gut gefüllten Grünen Vase und durch die Anmeldungen neuer Klubmitglieder.
Die Videos zeigen die fröhliche Stimmung, gleich wohl wie
hier
die Fotos von René Marin, der fotografierte.