JAZZ & VOICE Nr. XL
Elisabeth Praxmarer

Donnerstag, 10. März 2022 von 20 bis 23 Uhr
in der Gartenschüür, Restaurant Grünwald, Regensdorferstrasse 237, 8049 Zürich, Höngg
Elisabeth Praxmarer ist in Höngg keine Unbekannte. Es sind zwar bereits ein paar Jahre her, aber was heisst es schon in der heutigen kurzlebigen Zeit. Jedenfalls kann man im damaligen Bericht Jazz & Voice XXIX nachlesen, dass das Publikum echt begeistert war. Sowohl von der Sängerin, wie auch von den von ihr vorgetragenen Liedern.

Nicht anders ist es auch dieses Mal gekommen. Sie wurde begleitet durch Ivan Kubias trumpet, René Bondt piano, Michel Scholl bass, Miro Steiner trombone und Ivan Hrdina drums. Entgegen den Behauptungen, dass hier bloss einfach so vor sich hin gespielt wird, wurde das Programm sorgfältig vorbereitet. So, wie es übrigens schon seit Jahren die Regel ist. Die Programmkommission, mit dem Trompeter Ivan als Schreiber, trifft sich periodisch zusammen, denkt das Thema des Abends vor, überlegt den Ablauf und verteilt voraus das nötige Material. Die intensive Probe am frühen Abend brachte einige in schwitzen, doch das Resultat überzeugte dann die anwesenden Jazzfans.

Sie bekamen kein übliches Repertoire zu hören. Gespiel wurden anspruchsvolle Titel vom Cole Porter, George Gershwin und auch Da Vamperte vom Georg Danzer auf kärntnerisch. René und Michel, eingespielt von Ihrem Quintett, haben zusammen mit Ivan am Schlagzeug einen stabilen Background gezaubert, bei dem nicht nur die Sängerin, sondern auch die beiden Bläser Ivan und Miro ihre Qualitäten einbringen konnten.

Im zweiten Set kamen noch zwei Altsaxophonisten, Erich Eggimann und Roger dazu. Und als dann Route 66 gesungen/gespielt wurden, gab es in der Gartenschüür kein halten mehr. Es wurde geklatscht, mitgesungen, es ist eine Stimmung aufgekommen, wie schon lange nicht mehr. Das Publikum, genau gleich wie die Musiker, hat offenbar genossen, dass wieder ein beinahe normales Betrieb herrscht und sich die Freunde wieder treffen konnten.

Überraschend viele Jugendliche sassen in den vorderen Reihen. Ein ungewohntes, doch sehr freudiges, motivierendes Bild. In der Pause sangen plötzlich Mutter/Tochter, Elisabeth mit Marlen á capella ein Gesangsduett mit  einem Volkslied im Kärntner Dialekt.

Anne Eugster hat Videos gedreht und René Marin nach einer längeren Pause eine Menge Fotos geschossen - sind sie hier zum Bewundern.