Jazz Happening
125. Jubiläum von
Sidney Bechet

Donnerstag, 2.Juni 2022 von 20 bis 23 Uhr
in der Gartenschüür, Restaurant Grünwald, Regensdorferstrasse 237, 8049 Zürich, Höngg
Es scheint, dass der Betrieb des Jazz Circle Höngg langsam in die alten Geleise kommt, war doch die Gartenschüür bis auf den letzten Platz besetzt. Das Wetter zeigte sich genügend freundlich, sodass unterwegs hierher keine Regentropfen zu befürchten waren. Anderseits wurde am späteren Abend etwas kühlere Luft erwartet und auf einen Abend draussen im Garten muss doch noch etwas gewartet werden. Für die Liebhaber des alten Jazz klang das Thema des Abends vielversprechend:

125ste Jubiläum eines Jazz-Pioniers. Sidney Bechet (*14. Mai 1897 in New Orleans, † 14. Mai 1959 in Garches bei Paris) war neben Jelly Roll Morton und Louis Armstrong einer der wichtigsten Gestaltern des frühen Jazz. Als Jazzmusiker aus New Orleans wurde er vor allem in Frankreich populär, wo er sich später in Antibes niedeliess und weniger dem Rassismus ausgesetzt sah als in den Verenigten Staaten.

Seine Musik wurde von Bruno Bosshardt und Peter Meili, beide Soprasaxophonisten und Klarinettisten, interpretiert. Sie wurden begleitet vom Ivan Kubias trumpet, Hans-Peter Hotz bass, Ruedi Morgenthaler banjo & guitar, Miro Steiner trombone und Ivan Hrdina drums. Der eine Hauptakteur, genannt Bruno Bechet, hat sich im Vorfeld intensiv mit der Musik auseinander gesetzt und Arrangements für alle geschrieben. Der andere, Peter Bechet, ein Leader der eigenen Formation zum gleichen Thema, kommentierte fachmännisch die aufgeführten Titel. Beide wechselten regelmässig die Instrumente und die Leadstimmen, spielten Soli, Duette sowie alle tutti. Bruno spielte auch Baritonsax, Peter sang u.a. Madame Becassine, auf französisch natürlich.

Die begleitenden Kollegen zeigten ihre Klasse, applaudiert wurden den nach Noten (oder doch lieber frei spielenden) Ivan und Miro, oder den von Hans-Peter gespielten Bass-Linien, oder Ruedis regelmässiger diskreten Begleitung, oder Ivans Rhythmus- und Tempo-Wechseln am Schlagzeug. Natürlich zeigten sich alle auch als souveräne Solisten. Die anwesende Jazzfans kamen voll auf ihre Rechnung. Es blitzte von allen Seiten, die Fotos von René Marin und die Videos von Anne Eugster können hier angeschaut werden, die Videos von Adel Tagher können weiter unten angeklickt werden.

 Kommentar eines Fans:
Sydney Bechet - ein wundervolles Konzert. Arrangements, die die Stimmung der 40er aufkommen liessen im damaligen Paris. herrlich unperfekt manchmal wie eine Schellackplatte aber mit tollem Sound. Bechets Stücke entstanden in einer Kriegs- und Nachkriegszeit, deshalb vielleicht auch oftmals fast komische Stücke, Songs aber auch, die die kleinen Leute zum Inhalt haben… und viel Hoffnung beinhalten. Hervorheben möchte ich neben den beiden "Bechets" aber Hans-Peter Hotz, sein Bassspiel so schien es mir, vermochte die ganze «Bande» irgendwie zusammen zu halten... Danke für das, in meinen Ohren, schöne Erlebnis.
Werni